Kleine und mittelständische Unternehmen für Industrie 4.0-Forschungsprojekt gesucht
Die voranschreitende Etablierung von Industrie 4.0 bietet weitreichende Potentiale für den Wirtschaftsstandort Deutschland und dessen Unternehmen. Um diese Potentiale zu realisieren, werden allerdings systematische und auf die jeweilige individuelle Unternehmenssituation ausgerichtete Planungsund Implementierungskonzepte benötigt, insbesondere für kleinere und mittelständische Unternehmen. Daher laden wir interessierte Unternehmen dazu ein, den Gestaltungs- und Erprobungsprozess eines „Industrie-4.0-Werkzeugkoffers“ im Rahmen eines disziplinübergreifenden Forschungsprojekts an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg zu begleiten. Industrie 4.0 etabliert mit einhergehenden Technologien wie cyber-physischen Systemen, Big Data- Anwendungen, Artificial Intelligence und weiteren die „Smart Factory“, in der die Produktion automatisiert, vernetzt, adaptiv und sich weitestgehend selbst steuernd stattfindet. Dazu gibt es neue Konzepte zur Arbeitsgestaltung und für die Kooperation zwischen Mensch und Roboter. Die zu erwartende Produktivitätssteigerung erfolgt durch einen erhöhten Grad an Effektivität und Effizienz sowie Herstellungsmöglichkeiten für neue „smarte“ Produkte. Gerade für kleine und mittelständische Unternehmen würden strukturierte Vorgehensweisen, die auf die jeweilige individuelle Unternehmenssituation ausgerichtet sind, die Auswahl, Einführung und Nutzung von Industrie 4.0-Technologien erleichtern. In einem disziplinübergreifenden Forschungsprojekt an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen- Nürnberg widmen sich ein Forschungskonsortium der Fragestellung, durch welche Methoden insbesondere kleinen und mittelständischen Unternehmen der Zugang zu Industrie 4.0 erleichtert werden kann. Das geplante Vorgehen umfasst die Entwicklung eines „Industrie 4.0- Werkzeugkoffers“, der zum einen Diagnosetools enthält, mit denen der aktuelle Digitalisierungsstand des Unternehmens bestimmt werden kann, um darauf basierend erste Handlungsschritte vorzuschlagen. Zum anderen soll der Koffer digitale „Sensor-Boxen“ enthalten, mit denen an bestehenden Maschinen und Anlagen Sensorik angebracht werden kann, die mögliche geeignete Anwendungsfälle, Geschäftsmodellerweiterungen, etc. aufzeigen. Interessierte Unternehmen sind eingeladen, den Gestaltungs- und Erprobungsprozess des Koffers zu begleiten. Dazu werden mit dem jeweiligen Unternehmen Anforderungen erhoben, Umsetzungsszenarien erarbeitet und schlussendlich der Koffer iterativ evaluiert. Für die teilnehmenden Unternehmen wird durch diesen Prozess der eigene Digitalisierungsstand systematisch erschlossen, um darauf basierend konkrete Implikationen für die Industrie 4.0-Umsetzung zu geben.
Beteiligte Professuren:
- Prof. Dr. Kathrin M. Möslein – Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik, insb. Innovation und Wertschöpfung
- Prof. Dr.-Ing. Jürgen Teich – Lehrstuhl für Informatik 12 (Hardware-Software-Co-Design)
- Prof. Dr. Martin Matzner – Lehrstuhl für Digital Industrial Service Systems
- Prof. Dr. Alexander Pflaum – Lehrstuhl für BWL, insbesondere Supply Chain Management, Otto-Friedrich-Universität Bamberg
Weitere Informationen erhalten interessierte Unternehmen bei:
Sascha Julian Oks, M.Sc.
sascha.oks@fau.de
Tel: 0911 5302-262
Fax: 0911 5302-155